- Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments geht auf 359 Millionen Euro zurück, Ergebnis der Fondsberatung über Plan
- Neue Prognose: Risiken überwiegen Chancen
- Platzierung des DBAG Fund VIII erfolgreich abgeschlossen
- Zeichnungsschluss leicht über angestrebtem Volumen
- Mehr als 86 Prozent der Mittel von bestehenden Investoren
Frankfurt am Main, 13. Mai 2020. In ihrem heute veröffentlichen Bericht zum ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres bestätigt die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) die vorab bekannt gemachten Informationen zum Geschäftsverlauf. Darüber hinaus berichtet sie über den Abschluss des Fundraisings für den DBAG Fund VIII: Es wurde mit Investitionszusagen über 1,109 Milliarden Euro beendet. Nach dem ersten Zeichnungsschluss im Dezember 2019 wurden weitere Investoren aufgenommen; das ursprünglich geplante Volumen wurde dabei leicht überschritten. Die Mittel für den neuen Private-Equity-Fonds der DBAG stammen ganz überwiegend (86 Prozent) von bestehenden Investoren. Auf die Deutsche Beteiligungs AG entfällt ein Co-Investment von 255 Millionen Euro. Zu den Details des neuen Fonds veröffentlicht die DBAG heute eine weitere Pressemitteilung.
Dem Halbjahresfinanzbericht zufolge ging der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments auf 359,0 Millionen Euro zurück. Er liegt damit um 20,2 Prozent niedriger als der um die Ausschüttung bereinigte Wert zu Beginn des Geschäftsjahres. Im Segment Fondsberatung wurde ein Ergebnis von 3,5 Millionen Euro (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 1,8 Millionen Euro) erreicht. Das Ergebnis vor Steuern des Segments Private-Equity-Investments beträgt aufgrund der insgesamt negativen Wertentwicklung der Portfoliounternehmen -80,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 5,8 Millionen Euro). In diesem Betrag spiegelt sich einerseits die schwierige operative Entwicklung einiger Unternehmen wider, in größerem Maß jedoch der drastische Kursrückgang am Aktienmarkt: Die DBAG berücksichtigt in der Stichtagsbewertung ihres Portfolios die Bewertungsrelationen vergleichbarer Unternehmen zum 31. März 2020. Aufgrund des negativen Bewertungs- und Abgangsergebnisses schließt die DBAG das erste Halbjahr 2019/2020 mit einem negativen Konzernergebnis von 76,7 Millionen Euro ab (erstes Halbjahr 2018/2019: positives Konzernergebnis von 7,6 Millionen Euro).
Weil die Voraussetzungen der ursprünglichen Planung aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie nicht mehr gelten, hat die DBAG eine neue Prognose für 2019/2020 erstellt. Danach wird der Nettovermögenswert zum Stichtag 30. September 2020 voraussichtlich leicht, also um bis zu zehn Prozent, unter dem Wert zum 31. März 2020 liegen. Für die Fondsberatung wird unverändert mit einem Ergebnis gerechnet, dass das Vorjahresniveau von 3,0 Millionen Euro deutlich, d.h. um mehr als 20 Prozent, übertreffen wird. Es kann sich aus heutiger Sicht gegenüber dem Vorjahreswert mehr als verdoppeln. Für das Gesamtjahr wird ein negatives Konzernergebnis erwartet, das noch einmal leicht, also um bis zu 20 Prozent über dem negativen Ergebnis des ersten Halbjahres liegen wird. Zur Dividende für das laufende Geschäftsjahr hat die DBAG ihre Prognose zurückgezogen und noch keine neue Prognose abgegeben.
Die Corona-Krise wirkt sich auf die 28 Unternehmen im DBAG-Portfolio unterschiedlich aus: Industrieunternehmen sind zurzeit tendenziell stärker, in einzelnen Fällen sogar deutlich, belastet; eine ganze Reihe von Unternehmen, etwa aus der Breitband-Telekommunikation, sind hingegen kaum oder gar nicht betroffen. „Es zahlt sich also aus, dass wir die Diversifizierung des Portfolios in den vergangenen Jahren gezielt vorangetrieben haben und dass es inzwischen eine beachtliche Größe erreicht hat“, so Susanne Zeidler, Finanzvorstand der Deutschen Beteiligungs AG. Sechs der 28 Unternehmen haben im ersten Halbjahr trotz des widrigen Umfelds einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet.
Für die Zeit während und nach der Krise sieht sich die DBAG gut positioniert: „Der neue Fonds sichert unsere finanzielle Handlungsfähigkeit und ist eine wichtige Grundlage für die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Geschäfts in den kommenden Jahren“, so der DBAG-Vorstand im Halbjahresfinanzbericht. Die aktuelle Situation im Portfolio wird als herausfordernd, aber beherrschbar beschrieben. Die üblichen Geschäftsprozesse laufen Dank der in den vergangenen Jahren in hohem Maße vorangetriebenen Digitalisierung der DBAG gegenwärtig im Homeoffice-Modus reibungslos weiter. Zum Transaktionsgeschehen heißt es: „Die Rahmenbedingungen für neue Investments sind kurzfristig zwar ungünstig, allerdings ergeben sich für unser nochmal verbessertes Angebot mit langfristigem Eigenkapital für den deutschen Mittelstand auch zusätzliche Chancen.“