- Klassischer „Hidden Champion“ – weltweit führend im Maschinenbau für die Reifenindustrie
- Management-Buy-out des DBAG Fund VII in DBAG-Kernsektor
- Chancen aus Marktwachstum und Ausbau des Servicegeschäfts
Frankfurt am Main, 12. Juni 2018. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) beteiligt sich an der Karl Eugen Fischer GmbH (KEF), dem weltweit führenden Unternehmen für die Entwicklung und die Herstellung von Schneidanlagen für die Reifenindustrie. Im Rahmen eines Management-Buy-outs wird der von der Deutschen Beteiligungs AG beratene DBAG Fund VII die Mehrheit der Anteile erwerben; sie werden von Fonds veräußert, die von Equistone Partners Europe beraten werden. Die DBAG wird für ihre Co-Investition zunächst bis zu 23,5 Millionen Euro investieren. Auf sie entfallen in der Zielstruktur künftig durchgerechnet rund 20 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Weitere Anteile neben dem DBAG Fund VII wird das Management des Unternehmens halten. Der Vollzug des gestern unterzeichneten Kaufvertrags ist für Ende dieses Monats vorgesehen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Mit dem jüngsten Erwerb strukturiert der DBAG Fund VII das vierte MBO seit Beginn der Investitionsperiode des Fonds im Dezember 2016. Mit einem Volumen von gut einer Milliarde Euro ist er der größte Private-Equity-Fonds, den eine deutsche Private-Equity-Gesellschaft initiiert hat und berät. Nach vier Transaktionen ist nun rund ein Drittel der Investitionszusagen gebunden.
Reifenhersteller konfektionieren mit den von KEF (www.kefischer.de) produzierten Maschinen hauptsächlich mit Gummi beschichtete Stahldraht- und Gewebeschichten (sogenanntes kalandriertes Cordmaterial) für Reifenkarkassen und Reifengürtel. Diese Schichten bilden das tragende Gerüst des Reifens und verleihen ihm Form und Fahrstabilität. Sie werden mit Anlagen aus KEF-Maschinen präzise geschnitten. Seit der Entwicklung der ersten Stahlcord-Schneideanlage 1970 ist eine „Fischeranlage“ zu einem Gattungsnamen geworden: Neun der zehn erfolgreichsten Reifenhersteller weltweit vertrauen inzwischen auf die Maschinen des Unternehmens, dessen globaler Marktanteil rund 70 Prozent beträgt. Produziert wird am Firmensitz in Burgkunstadt (Oberfranken), wo mehr als 500 der insgesamt 545 Mitarbeiter beschäftigt sind. In den USA und in China gibt es jeweils eine Vertriebs- und Servicegesellschaft. 2017 wurden 83 Millionen Euro umgesetzt.
Schneidanlagen sind entscheidend für den reibungslosen Produktionsablauf. KEF-Maschinen sind dabei technologisch führend: Sie zeichnen sich etwa durch hohe Präzision und geringe Materialverluste aus, beides wichtige Erfolgsfaktoren. Mit einer hohen Wertschöpfungstiefe stellt KEF sicher, dass die jeweils auf die Kundenbedürfnisse angepassten Maschinen in der gewünschten Qualität und im Zeitrahmen geliefert werden können. Das Unternehmen arbeitet mit seinen Kunden seit Jahrzehnten in der Entwicklung der Maschinen zusammen und ist für etliche Reifenhersteller bevorzugter Lieferant. Auf Basis der herausragenden technologischen Position soll KEF von der steigenden Nachfrage nach Reifen und damit nach entsprechenden Produktionsanlagen profitieren. Dazu wird im kommenden Jahr in den Ausbau der Kapazitäten investiert, zum Beispiel mit dem Bau einer weiteren Montagehalle in Burgkunstadt.
Maschinen- und Anlagenbau und Automobilzulieferer sind zwei der vier Kernsektoren der Deutschen Beteiligungs AG; allein in den vergangenen zehn Jahren hat die DBAG in zehn Unternehmen aus diesen beiden Sektoren investiert. „Mit unserer Erfahrung und unserem Fokus auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen sind wir der ideale Partner für das Unternehmen“, kommentiert Dr. Rolf Scheffels, Vorstandsmitglied der DBAG, die Transaktion. „Wir sehen angesichts der Investitionspläne der Reifenhersteller und der Marktentwicklung weiteres Potenzial für Karl Eugen Fischer“, so Dr. Scheffels weiter.
„Unser Unternehmen profitiert seit der Veräußerung durch die Gründerfamilie vor mehr als zehn Jahren von der Begleitung durch Private-Equity-Fonds – sie haben unser Geschäft unterstützt“, erläutert Simone Thies. Die kaufmännische Geschäftsführerin verweist dazu auf das Wachstum von Umsatz und Zahl der Beschäftigten seit 2005 von durchschnittlich fünf Prozent jährlich. Und weiter: „Wir sind sicher, dass wir auch mit der DBAG die Chancen nutzen können, die nicht nur im Marktwachstum, sondern angesichts der großen Zahl installierter Anlagen auch in einem weiteren Ausbau des Servicegeschäfts liegen.“