- Veräußerung Schlusspunkt einer sehr erfolgreichen strategischen Weiterentwicklung
- Shanghai Electric stärkt Geschäft mit Automatisierungstechnik
- Management und Mitarbeiter begrüßen neuen Gesellschafter
- Ergebnisbeitrag in Prognose 2015/2016 bereits berücksichtigt
Frankfurt am Main, 15. August 2016. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) veräußert nach sehr erfolgreicher Entwicklung ein weiteres Unternehmen aus ihrem Portfolio an einen strategischen Käufer: Neuer Gesellschafter der Broetje-Automation GmbH (BA) wird die Shanghai Electric Group Co., Ltd. (SEC) mit Sitz in Shanghai, China. Auch der von der DBAG verwaltete DBAG Fund V, der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr als Minderheitsgesellschafter und weitere Co-Investoren veräußern ihre Anteile. Entsprechende Verträge wurden am Samstag unterzeichnet; der Vollzug steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.
Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. Er übersteigt den Wertansatz der Beteiligung im jüngsten IFRS-Konzernabschluss der DBAG (30. Juni 2016). Die Veräußerung führt deshalb im vierten Quartal 2015/2016 (30. September 2016) zu einem weiteren Ergebnisbeitrag, der in der jüngst bestätigten Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr bereits berücksichtigt ist. Mit der Veräußerung erzielt die DBAG eine Rendite oberhalb ihrer üblichen Erwartungen. Sie bildet die gute wirtschaftliche Entwicklung und die deutlich verbesserte strategische Positionierung des Unternehmens ab, die in den vergangenen vier Jahren erreicht wurde.
Broetje-Automation (www.broetje-automation.de) plant und produziert Fertigungslinien für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Unternehmen ist der weltweit führende Experte für Produktionsprozesse in dieser Industrie und zählt nahezu alle namhaften Hersteller zu seinen Kunden. Das Leistungsspektrum umfasst insbesondere Nietmaschinen und -anlagen, mit denen große Elemente eines Flugzeugs wie Rumpf, Flügel und Cockpit aus Metall oder Kohlefaser automatisch genietet, gefügt und montiert werden können.
DBAG und DBAG Fund V hatten BA im März 2012 aus einem Konzern in Familienbesitz erworben. Die seinerzeit mit der Geschäftsführung des Unternehmens verabredete Strategie wurde erfolgreich umgesetzt. Entsprechend hat sich der Umsatz der Gruppe von ursprünglich 83 Millionen Euro in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem der Ausbau des Service-Geschäfts, die Verbreiterung des Produkt- und Leistungsangebots sowie die weitere Internationalisierung der Kundenbasis. Durch die 2012 gegründete Service-Gesellschaft konnte das Servicegeschäft nahezu vervierfacht und auf mehr als 20 Prozent des Gesamtumsatzes gesteigert werden. Der Ausbau des Produkt- und Leistungsportfolios wurde auch durch externes Wachstum erreicht, zuletzt 2014 durch den Erwerb der Flugzeug-Montagetechnik des Dürr-Konzerns. Im Zuge dessen erhielt Dürr eine 11-Prozent-Beteiligung an Broetje-Automation. Nach dem Einstieg der DBAG hat BA unter anderem seine Aktivitäten in China verstärkt, etwa durch den Aufbau eines Vertriebsstandorts in Shanghai.
Im vergangenen Jahr bezog das Unternehmen in der Nähe der beiden ursprünglichen Standorte einen neuen Firmensitz in Rastede (Niedersachsen). Durch diese Investition verbesserten sich die Bedingungen für die Endmontage, die nun flexibler und schneller an die jeweiligen Aufträge angepasst werden kann. Auch die Mitarbeiter profitieren von der erfolgreichen Wachstumsstrategie und dem modernen Arbeitsumfeld. Zu Beteiligungsbeginn beschäftigte BA 450 Mitarbeiter, inzwischen ist die Belegschaft auf rund 850 Personen gewachsen.
„Diese Beteiligung zeigt einmal mehr, worauf es uns ankommt“, stellt Dr. Rolf Scheffels, Mitglied im Vorstand der DBAG, nach der Vertragsunterzeichnung fest: „Wir haben ein führendes Unternehmen des deutschen Mittelstands begleitet, sein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, um die sich bietenden Marktchancen bestmöglich zu nutzen und seine Position im Weltmarkt auszubauen und zu festigen.“
BA-Geschäftsführer Bernd Schröder sagte: „Wir sind seit mehr als sechs Jahren in China aktiv und bieten dort inzwischen unser gesamtes Produktportfolio an. Shanghai Electric ist unser Wunschpartner, da er die unabhängige Entwicklung des Unternehmens in den Schlüsselmärkten Europa, USA, Japan, Russland und insbesondere China unterstützen wird. SEC wird uns außerdem helfen, unsere Wachstumsziele in den attraktivsten und am schnellsten wachsenden Flugzeugmärkten der Welt zu erreichen“. Der Weltmarkt verlangt in den kommenden 20 Jahren nach mehr als 30.000 Flugzeugen, die zunehmend aus lokalen Produktionsstätten geliefert werden. „Wir haben SEC als überaus kompetenten und strategisch denkenden Partner kennengelernt; Management und Mitarbeiter freuen sich darauf, die großen Chancen in unserer Industrie gemeinsam zu nutzen“, so Geschäftsführer Schröder weiter.
Shanghai Electric (www.shanghai-electric.com, Umsatz 2014: umgerechnet 11,5 Milliarden US-Dollar) erhält mit Broetje-Automation direkten Zugang zu allen weltweit tätigen Herstellern im Flugzeugbau. SEC ist ein in Shanghai und Hongkong börsennotierter Mischkonzern und unter anderem in den Geschäftsfeldern regenerative Energie, Industrieausrüstung und Dienstleistungen tätig. Das Unternehmen unterhält zahlreiche Kooperationen mit deutschen Unternehmen, etwa mit Siemens und dem Pumpenhersteller KSB. Seit Jahresbeginn ist es an dem Maschinenbauunternehmen Manz Automation beteiligt. Ziel der Beteiligung an Broetje-Automation ist der Aufbau eines Standbeins für SEC in der Flugzeugindustrie und einer Basis für künftige Geschäftsmöglichkeiten mit BA-Kunden wie Airbus und Boeing.