- 28,9 Millionen Euro Konzernergebnis nach neun Monaten
- Jüngst korrigierte Prognose bestätigt
- Drei weitere MBOs
Frankfurt am Main, 7. August 2018. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) weist nach drei Quartalen des Geschäftsjahres 2017/2018 ein Konzernergebnis von 28,9 Millionen Euro aus. Dies entspricht einer Rendite auf das Eigenkapital von 6,8 Prozent nach neun Monaten. Die Portfoliounternehmen erwarten für das laufende Jahr überwiegend höhere Ergebnisse und erzielen die zu Beteiligungsbeginn geplanten Fortschritte bei Strategie, Marktauftritt und Ergebnisqualität. Dies hat den Wert der Beteiligungen der DBAG insgesamt gesteigert. Der Wertbeitrag aus der operativen Entwicklung der Portfoliounternehmen, also aus Ergebnisveränderung und Verschuldung fällt jetzt höher aus als vor einem Jahr. In der heute veröffentlichten Quartalsmitteilung weist die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft darüber hinaus auf eine intensive Investitionstätigkeit in den vergangenen drei Quartalen hin.
Beide Segmente haben zu dem Ergebnis positiv beigetragen: Im Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft (Segment Private-Equity-Investments) wurden Interessensbekundungen potenzieller Käufer einzelner Portfoliounternehmen wertsteigernd berücksichtigt. Im Segment Fondsberatung wirkten sich höhere Erträge aus dem DBAG Fund VII und dem DBAG ECF ergebnissteigernd aus.
Bilanzierung angepasst
Mit der jüngsten Quartalsmitteilung hat die DBAG ihre Bilanzierung in einem wichtigen Detail geändert. Sie reagiert damit, wie bereits Ende Juni berichtet, auf eine Fehlerfeststellung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Fehlerfeststellung betraf den Konzernabschluss zum 30. September 2015; dabei wurde die Höhe des Eigenkapitals zu diesem Stichtag, also das Aktionärsvermögen, zwar bestätigt. Im Zuge der Routineprüfung war allerdings die Frage nach der IFRS-konformen Bilanzierung des Carried Interest aufgeworfen worden; dabei ging es nicht darum ob, sondern darum, wann Carried Interest ergebniswirksam zu berücksichtigen ist.
Mit der neuen Methode wird Carried Interest der DBAG-Fonds jetzt früher ergebniswirksam erfasst. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres in den ersten drei Quartalen ist hierdurch nun um 2,1 Millionen Euro gemindert. Weitere 8,4 Millionen Euro werden dem vorangegangenen Geschäftsjahr 2016/2017 zugeordnet, die Vergleichszahlen des Vorjahres wurden entsprechend angepasst. Nach der bisherigen Methode wäre Carried Interest erst in späteren Perioden berücksichtigt worden, und zwar dann, wenn dessen Auszahlung zeitlich naheliegender und damit wahrscheinlicher gewesen wäre.
Mit der Ankündigung der Methodenänderung war auch eine Korrektur der Prognose verbunden. Diese jüngst korrigierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2017/2018 (1. Oktober bis 30. September) wird nun bestätigt: Für das vierte Quartal erwartet die DBAG unter der Annahme stabiler Kapitalmarktverhältnisse ein positives Ergebnis, das Konzernergebnis für das gesamte Jahr 2017/2018 wird dennoch deutlich, also um mehr als 20 Prozent unter dem Bezugspunkt für diese Prognose in Höhe von 43,0 Millionen Euro liegen.
Vertrauensbeweis: Investoren sagen weitere Mittel für DBAG ECF zu
Die DBAG hat in den ersten neun Monaten in fünf neue Unternehmensbeteiligungen investiert und zahlreiche Zukäufe auf Ebene der Portfoliounternehmen ermöglicht. Allein im dritten Quartal des Geschäftsjahres wurden an der Seite der DBAG-Fonds Beteiligungen an drei Management-Buy-outs (MBOs) vereinbart. Die Beteiligung an dem Maschinenbauunternehmen Karl Eugen Fischer markiert die vierte Transaktion des DBAG Fund VII, dessen Mittel nun zu rund einem Drittel gebunden sind. Die MBOs des Maklerunternehmens von Poll Immobilien und der Handels- und Dienstleistungsgruppe BTV Braun Telecom wurden durch den DBAG ECF strukturiert. Der Fonds erhielt im dritten Quartal Kapitalzusagen der Investoren für eine weitere Investitionsperiode: Für Beteiligungen an kleineren Unternehmen im Mittelstand (Eigenkapitalbeteiligungen zwischen 10 und 30 Millionen Euro) stehen bis Ende 2020 weitere 97 Millionen Euro zur Verfügung, davon knapp 40 Millionen Euro von der DBAG. 90 Prozent der übrigen Zusagen stammen von bestehenden Investoren der DBAG-Fonds.
Das Geschäft einer Private-Equity-Gesellschaft ist von wenigen, betragsmäßig jeweils bedeutenden Transaktionen geprägt. Das Ergebnis ist zudem kurzfristig stark von äußeren Faktoren beeinflusst, etwa der Veränderung der Bewertungsverhältnisse auf den Kapitalmärkten. Die Ergebnisse einzelner Quartale können deshalb beträchtlich schwanken; sie lassen sich zudem nicht auf ein ganzes Geschäftsjahr hochrechnen. Das dritte Quartal 2017/2018 trug mit 11,1 Millionen Euro zum Konzernergebnis nach neun Monaten von 28,9 Millionen Euro bei. Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatten mehrere zum Teil ungewöhnlich erfolgreich abgeschlossene oder angebahnte Unternehmensveräußerungen für ein Ergebnis von (angepasst) 71,4 Millionen Euro gesorgt, davon 27,3 Millionen Euro im dritten Quartal.
„Die Unsicherheit aus dem mehr als zwei Jahre dauernden Enforcement-Verfahren ist nun beendet“, sagte Finanzvorstand Susanne Zeidler aus Anlass der Veröffentlichung der Quartalszahlen, „so dass der Kapitalmarkt sich nun wieder auf die unverändert positive fundamentale Entwicklung unseres Unternehmens konzentrieren kann.“ Denn: „Wir haben in gut aufgestellte Unternehmen investiert und sind zuversichtlich, unsere finanziellen und nicht-finanziellen Ziele in diesem Geschäftsjahr und darüber hinaus zu erreichen.“