FINANCE Midmarket Buy-outs 2024: Erholung nach schwierigem Jahr?

Der deutsche Small- und Mid-Cap-Buy-Out-Markt bleibt auch in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld äußerst dynamisch. Die aktuelle Buy-Out-Liste, die die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) gemeinsam mit dem FINANCE Magazin erstellt, analysiert die jüngsten Transaktionen und zeigt auf, welche Trends den Markt prägen. Nach einem herausfordernden Jahr 2023 hat sich der deutsche Private-Equity-Midmarket 2024 spürbar erholt – trotz anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. Doch ist das nur ein kurzfristiger Aufschwung oder der Beginn einer nachhaltigen Marktbelebung?

Ein Markt im Wandel
Auch 2024 blieb das Marktumfeld für Private-Equity-Investoren im Mittelstand anspruchsvoll. Diskrepanzen hinsichtlich der Bewertungsvorstellungen von Käufern und Verkäufern führten zu herausfordernden Verhandlungen. Gleichzeitig sorgten restriktivere Finanzierungsbedingungen aufgrund hoher Zinsen und einer zurückhaltenden Bankenlandschaft für zusätzliche Hürden. Hinzu kommen geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten, die Investitionsentscheidungen erschweren. 

Trotz dieser Rahmenbedingungen zeigt die aktuelle Buy-out-Liste eine deutliche Marktbelebung. Die Analyse erfasst sämtliche Mehrheitsübernahmen deutscher Unternehmen durch Private-Equity-Investoren mit einem Unternehmenswert zwischen 50 und 250 Millionen Euro.

„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich der deutsche Mittelstands-Private-Equity-Markt nach einem schwierigen Vorjahr stabilisiert. Besonders erfreulich ist, dass die Transaktionsaktivität nicht nur gestiegen ist, sondern auch wieder das Niveau von 2022 erreicht hat. Das zeigt, dass Private Equity weiterhin ein wichtiger Partner für mittelständische Unternehmen ist – gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und vor dem Hintergrund der Ressentiments von Investoren aus dem Ausland”, sagt Tom Alzin, Sprecher des Vorstands der Deutschen Beteiligungs AG.

Marktbelebung mit deutlichem Wachstum
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 42 Transaktionen mit einem kumulierten Marktvolumen von knapp 4,8 Milliarden Euro verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg von 24 Prozent bei der Anzahl der Deals und 20 Prozent beim Volumen im Vergleich zum schwachen Vorjahr. Damit hat der Markt nahezu das Niveau von 2022 erreicht, als 43 Deals mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Milliarden Euro abgeschlossen wurden.

Jannick Hunecke, Mitglied des Vorstands der Deutschen Beteiligungs AG erklärt: „Die Zahlen verdeutlichen, dass der deutsche Mittelstand nach wie vor äußerst attraktiv für Finanzinvestoren ist. Private Equity bietet nicht nur Kapital, sondern auch strategische Expertise, um Unternehmen in Phasen des Wachstums und der Transformation zu begleiten. Die gestiegene Aktivität im Markt ist ein positives Signal für die kommenden Monate.”

Methodik der Analyse
Die FINANCE Midmarket Buy-out-Liste umfasst alle Mehrheitsübernahmen deutscher Unternehmen durch Private-Equity-Fonds in der genannten Größenordnung. Erfasst werden Primary Buy-outs, Secondary und Tertiary Buy-outs sowie Transaktionen zur Regelung von Unternehmensnachfolgen.

Berücksichtigt werden ausschließlich abgeschlossene Deals mit einer Transaktionsgröße zwischen 50 und 250 Millionen Euro. Minderheitsbeteiligungen sowie Transaktionen ohne Beteiligung eines Finanzinvestors, beispielsweise Management-Buy-outs ohne Private-Equity-Unterstützung, fließen nicht in die Auswertung ein.

Die neuesten Zahlen zeigen: Trotz herausfordernder Marktbedingungen bleibt der deutsche Private-Equity-Midmarket aktiv und bietet attraktive Investitionsmöglichkeiten für Finanzinvestoren. Ob sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen wird, bleibt abzuwarten – doch die aktuellen Entwicklungen stimmen optimistisch.

Die vollständige Buy-Out-Liste 2024 finden Sie hier (Paywall): https://www.finance-magazin.de/research/midmarket-buy-outs/