Nachrichtendschungel Private Equity: Die besten Links

Viele Informationen sind unentgeltlich zugänglich

Die Deutsche Beteiligungs AG informiert ihre Aktionäre und Stakeholder regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in ihrem Portfolio, aber auch über Private-Equity-Markttrends. Über dieses Angebot hinaus gibt es inzwischen eine Vielzahl an Informationsanbietern, die Private-Equity-Themen aufgreifen, Hintergründe und Marktzahlen liefern oder zum Beispiel spezielle Aspekte des Buy-out-Geschäfts beleuchten. Die meisten dieser Anbieter veröffentlichen gleich über mehrere Kanäle wie Print-Publikationen, Online-Plattformen, Podcasts, Video oder verbreiten ihre Nachrichten über elektronische Newsletter. Dabei unterscheiden sich nicht nur die „Darreichungsformen“, sondern auch der Spezialisierungsgrad. Wir stellen eine Auswahl besonders empfehlenswerter Anbieter und Formate zum Thema Private Equity vor.

Private Equity für die Ohren: Podcasts



Der deutschsprachige Podcast What’s Up Corporate Finance? von Finanzjournalist Philipp Habdank ging vor einem Jahr „on Air“ und besetzte damit in der englischsprachig dominierten Szene eine Nische. Alle zwei Wochen, immer freitags, diskutiert Habdank zusammen mit Branchenexperten Fragen rund um Private Equity, aber auch Private Debt und Banking. Der Podcast thematisiert aktuelle Personalien, liefert Hintergründe zu PE-Deals und spürt Markttrends nach. Die Gespräche mit Experten aus der Corporate-Finance-Szene bewegen sich inhaltlich auf hohem Niveau, trotzdem gelingt es Habdank, die Themen so aufzubereiten, dass auch weniger versierte Zuhörer gut folgen können. Sein Anspruch: „Ich möchte exklusive Hintergründe zu Deals, Fundraising und Personalien liefern.“ Wichtig sei ihm dabei, nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu erklären, sagt Habdank, der sich bis zu seinem Wechsel viele Jahre in der Redaktion des Fachmagazins FINANCE um das Thema Private Equity kümmerte und dort enge Bande zur Community knüpfte. Das zahlt sich aus. Die Gespräche finden in lockerer Gesprächsatmosphäre statt, mit den meisten Interviewpartnern ist Habdank per „du“.

Deutlich schwerer verdaulich, aber nicht weniger informativ ist der Podcast Private Equity Talk des Onlinemagazins Private Equity, hinter dem die Kanzlei Pöllath & Partner steht. Die Audiobeiträge – überwiegend in deutscher Sprache – behandeln vor allem aktuelle steuer- und aufsichtsrechtliche Themen des Investitions- und Transaktionsprozesses. Die Sprecher der rund 20-minütigen Podcasts sowie Autoren der Beiträge des Magazins und Internetportals sind die Rechts- und Steuerexperten von Pöllath & Partner.

Zu den Private-Equity-Podcasts mit einer der größten Reichweiten dürfte Dry Powder vom Beratungsunternehmen Bain & Company gehören. In seinen englischsprachigen Audiobeiträgen greift Hugh MacArthur, Head of Global PE Practice bei Bain, Markttrends und aktuelle Marktzahlen auf und diskutiert diese anhand konkreter Fragstellungen mit den hauseigenen Experten. Neuere Folgen beschäftigen sich beispielsweise mit „Tech Due Diligence im Deal-Prozess“ und der Frage, wie sich ESG-Strategien bei Portfoliounternehmen managen lassen.

Im Gegensatz zu den Kollegen von P&P und Bain setzt der Podcast Next Wave Private Equity von EY nicht nur auf Kompetenz aus den eigenen Reihen, sondern lädt regelmäßig Vertreter aus der Private-Equity-Community ein. Winna Brown, FAAS Private Equity Leader in den USA bei EY, spricht mit ihren Gästen über die wichtigen Zukunftsthemen der Private-Equity-Branche wie ESG, SPACS und Strategien zur Wertsteigerung bei Portfoliounternehmen.

Schnell und aktuell: Nachrichtenplattformen



Aktuelle Informationen zu PE-Transaktionen und Personalien liefert die Nachrichtenplattform des FINANCE-Magazins aus dem F.A.Z.-Fachverlag. In der Rubrik Private Equity werden auch PE-Grundbegriffe und Strategien von Finanzinvestoren erklärt. Die wichtigsten Nachrichten aus der deutschen M&A- und PE-Szene fasst die Redaktion regelmäßig in einem Newsletter zusammen. Der Fokus liegt im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern von Branchennews nicht auf den Mega-Deals der Branche, sondern auf dem deutschen Mittelstandsgeschäft. Gemeinsam mit der DBAG befragt die Redaktion des FINANCE-Magazins zwei Mal jährlich Investment Professionals nach ihrer Markteinschätzung und veröffentlicht die Ergebnisse im Mid-market-Private-Equity-Monitor. Zudem werden in der Mid-market-Buy-out-Liste alle Buy-outs mit deutscher Beteiligung mit einem Transaktionsvolumen zwischen 50 und 250 Millionen erhoben. „Über die Jahre ist eine solide Datenbasis entstanden, über die sich neben den Momentaufnahmen auch langfristige Entwicklungen in diesem intransparenten Markt ablesen lassen“ sagt Olivia Harder, Redakteurin für das Thema Private Equity bei FINANCE. Harder und ihre Kollegen sind in der Szene eng verdrahtet. „Dies ermöglicht uns, in die Tiefe zu gehen. Bei spannenden Transaktionen greifen wir zum Hörer und lassen uns die Deal-Struktur aus erster Hand erklären“, so Harder.

Auch Tageszeitungen wie die Börsenzeitung  und das Handelsblatt bieten inzwischen gut recherchierte Beiträge vor allem zu Private-Equity-Transaktionen mit deutscher Beteiligung an. Während bei der Börsenzeitung nahezu alle Artikel „Paid Content“ sind, stellt das Handelsblatt einzelne Beiträge kostenlos auf die Website. Handelsblatt-Redakteur Peter Köhler schreibt seit 22 Jahren für das Verlagshaus über die Finanzwelt. Besonderes Highlight sind seine ausführlichen Interviews mit PE-Investoren.

Die angelsächsische Perspektive vertritt die digitale Nachrichten-Plattform Private Equity News aus der Dow Jones Media Group. Sie versorgt ihre Leser von London aus mit Nachrichten zu Fonds, Transaktionen, Personalien, Analysen und Interviews. Allerdings sind nur weniger Artikel kostenlos. Auch der Newsletter und das Magazin sind nur für Abonnenten zugänglich.

Für Tiefbohrer: Datenanbieter und Research
Die erste Anlaufstelle für Daten zum europäischen PE- und VC-Markt ist der europäische Verband für Beteiligungskapital Invest Europe. Der Verband sammelt und analysiert Zahlen zum Fundraising, Investitionen und Desinvestitionen von mehr als 1.800 Unternehmen in Europa. Die Datenbank, die 91 Prozent des europäischen Private-Equity- und Venture-Capital-Vermögens repräsentiert, speist die „Annual Private Equity Activity Statistics“ und eine separate Auswertung für mittel- und osteuropäische Unternehmen, die auch Nichtmitgliedern zugänglich sind. „Der vor drei Jahren initiierte Private Equity at Work-Report, der die aktuelle Beschäftigung und Schaffung von Arbeitsplätzen in ganz Europa misst, ist einzigartig für unsere Branche“, sagt Eric Drosin, Director of Communication bei Invest Europe. Neben Veröffentlichungen zu Marktdaten enthält der Newsroom auch Meinungsbeiträge von „Thought Leadern“ der Branche.

Das deutsche Pendant zu Invest Europe ist der des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK. Der Bundesverband veröffentlicht die Daten für den deutschen Markt in einer halbjährlichen Statistik. In Zusammenarbeit mit der KfW und Deutsche Börse Venture Network werden zudem quartalsweise die German Private Equity und Venture Capital Barometer veröffentlicht, die Stimmungen im deutschen Frühphasen- und Later-Stage-Beteiligungsmarkt abbilden sollen.

Eine sehr gute globale Datenbasis zu Venture Capital, Private Equity und M&A bietet die kostenpflichtige Datenplattform PitchBook aus dem Haus des Finanzinformationsanbieters Morningstar. Einige Markt- und Branchen-Analysen werden auf der Website veröffentlicht. Zudem bietet PitchBook einen täglichen Newsletter an.

Ein guter Überblick über Senior-Debt-LBO-Finanzierungen in Deutschland sowie für weitere europäische Länder findet sich im MidCapMonitor von Houlihan Lokey. Die Investmentbank erhebt alle Unitranche und Subordinated Debt Transaktionen des Europäischen Mid-Cap LBO Marktes. Die Nutzer erhalten durch Eingabe ihrer Adressdaten die Liste zugeschickt.