Analysten mit positiver Einschätzung zur DBAG-Aktie
Mit den Zahlen zum Jahresabschluss 2019/2020 konnte die DBAG die meisten Analysten noch einmal positiv überraschen: Sie hoben hervor, dass sowohl der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments als auch das Ergebnis aus der Fondsberatung das obere Ende der prognostizierten Spanne erreicht oder sogar etwas übertroffen haben. Tim Dawson, der nicht nur die DBAG-Aktie covert, sondern auch Asset Manager mit seinem Research begleitet, kommentierte zugleich die von der DBAG für das laufende Geschäftsjahr und die beiden Folgejahre (Planungszeitraum 2020/2021 bis 2022/2023) angekündigten Wachstumsraten: diese seien „realistisch“. Christopher Brown, einer der erfahrensten Analysten des Sektors, wertet diese als „ermutigende Renditeversprechen“ (30. November 2020); Brown verfolgt für J.P. Morgan Cazenove mehr als ein Dutzend börsennotierter Private-Equity-Gesellschaften.
„Sind die Ziele realistisch?“
Die 2020er Ergebnisse seien weit weniger wichtig als die Aussagen des Managements zur weiteren Entwicklung, schrieb Baader-Analyst Dawson in seiner jüngsten Betrachtung zur DBAG-Aktie (30. November 2020). Investoren sollten sich in diesem Zusammenhang zwei Fragen stellen, so Dawson: „Sind die Ziele realistisch und zu erreichen?“ und „Gibt es Finanzierungsprobleme oder -zwänge, die das Erreichen der langfristigeren Ziele verhindern oder verwässern könnten?“
Ähnlich wie Marie-Thérèse Grübner von Hauck & Aufhäuser (HA, 2. Dezember 2020) sieht er für die Ziele, die sich auf das Segment Fondsberatung beziehen, keine größeren Risiken. Die Entgelt-Vereinbarungen – also die Konditionen für die Vergütung der DBAG-Fonds durch die Investoren für die Leistungen des DBAG-Investmentteams – seien vertraglich fixiert, so dass es keinen Druck auf die Marge geben werde, so Dawson. Darüber hinaus werde die Fondsberatung den Mittelbedarf für die Dividende fast vollständig verdienen, die somit ebenfalls sicher sei.
Aber: Was ist von dem angestrebten Wachstum des Nettovermögenswertes der Private-Equity-Investments zu halten? Immerhin 14 bis 19 Prozent im Durchschnitt der kommenden drei Jahre. Wie HA-Analystin Grübner verweist auch Tim Dawson auf zwei Aspekte: Die Portfoliounternehmen mit Industriebezug – 19 von 32 zum jüngsten Stichtag – seien insgesamt mit weniger als ihren ursprünglichen Anschaffungskosten bewertet. Wenn im kommenden Jahr 2021 eine breitere konjunkturelle Erholung einsetze, werde dies Umsatz und Ergebnis dieser Unternehmen treiben und damit positive Wertänderungen auslösen. „Die Rotation des Marktes hin zu Zyklikern werde die Bewertungen stützen“, heißt es entsprechend im jüngsten HA-Bericht zur DBAG-Aktie (4. Dezember 2020).
Hinweis auf langjährigen Track Record der DBAG
Als zweites Fundament zur Absicherung des Wachstums des Nettovermögenswertes führt Dawson die neun Beteiligungen in Wachstumssektoren wie Breitband-Telekommunikation oder IT-Services/Software an. Wenn sich nur die jüngeren unter diesen Beteiligungen (Haltedauer bis zu zwei Jahren) ähnlich gut entwickelten wie die älteren, ergebe sich allein daraus eine Wertsteigerung von rund 75 Millionen Euro. Schließlich: Selbst das obere Ende der Spanne für den Nettovermögenswert in drei Jahren (660 Millionen Euro) entspreche lediglich dem 1,7-Fachen der Anschaffungskosten des aktuellen Portfolios, schreibt Dawson und verweist auf die in der Vergangenheit erzielten Investitionserfolge der DBAG: Mit MBOs wurde das 2,7-Fache der Anschaffungskosten erzielt, Wachstumsfinanzierungen wurden im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre mit dem 3,4-Fachen veräußert.
Bleibt die Finanzierung der Investitionsvorhaben – 120 Millionen Euro im Durchschnitt der kommenden drei Jahre: Der Baader-Analyst ist der Ansicht, dass die DBAG angesichts der verfügbaren Mittel von rund 95 Millionen Euro in der Lage sein sollte, die Investitionsvorhaben des laufenden Jahres zu finanzieren. Darüber hinaus sei zu erwarten, dass Veräußerungen den überwiegenden Teil der nötigen Mittel in die Kasse spülen werden. Er verweist allerdings auch auf die zuletzt wiederholt getätigte Aussage der DBAG, dass auch nach Vereinbarung einer neuen, zusätzlichen Kreditlinie weitere Optionen zur Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung geprüft würden.
Wenn der erfahrene Analyst die DBAG ein „High quality investment in the private equity segment“ nennt, kommt er damit zum gleichen Schluss wie Marie-Thérèse Grübner: Sie hatte die DBAG vor wenigen Wochen einen „Blue chip listed private equity with strong prospects“ genannt.
Research-Berichte wenden sich grundsätzlich an professionelle Investoren und sind deshalb nicht öffentlich verfügbar. Auf der DBAG-Website werden aus regulatorischen Gründen lediglich die Berichte von Warburg Research und von Edison Research zum Download angeboten. Die Tabelle der Kaufempfehlungen und Kursziele wird dort stets aktualisiert.