- Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments geht nach drei Quartalen um elf Prozent auf 602 Millionen Euro zurück
- Positiver Wertbeitrag aus operativer Entwicklung im Portfolio
- Ergebnis aus der Fondsberatung erreicht 9,4 Millionen Euro
- Jüngst angepasste Prognose bestätigt
Frankfurt am Main, 11. August 2022. Die gravierenden Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten beeinflussen den Wert des DBAG-Portfolios: Hohe Inflationsraten, die Zinswende wesentlicher Notenbanken und zunehmender Konjunkturpessimismus bei zugleich wachsender politischer Unsicherheit haben an den Börsen auf breiter Front zu deutlich niedrigeren Bewertungen geführt. Diese Kapitalmarktentwicklung belastet den Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) stark: Er ist in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres um elf Prozent auf 601,6 Millionen Euro zurückgegangen. Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe sowie gestörte Lieferketten beeinträchtigen einzelne Industrieunternehmen im Portfolio inzwischen spürbar; Beteiligungen aus IT-Services und Software sowie Industriedienstleistungen entwickeln sich jedoch weiterhin positiv und liefern positive Wertbeiträge, auch durch die Umsetzung von Buy-and-build-Strategien. Insgesamt ist der Wertbeitrag aus der operativen Entwicklung der 39 Portfoliounternehmen in den ersten drei Quartalen positiv ausgefallen. Dieser konnte die negativen Kapitalmarkteinflüsse jedoch bei Weitem nicht ausgleichen. Das Ergebnis vor Steuern des Segments Private-Equity-Investments beträgt daher -87,9 Millionen Euro (davon im 3. Quartal: -46,3 Millionen Euro, Vorjahreszeitraum: 118,1 Millionen Euro bzw. 53,4 Millionen Euro). Im Segment Fondsberatung hat sich unter anderem der jüngste Ausbau des DBAG-Teams ausgewirkt: Das Ergebnis vor Steuern erreichte 9,4 Millionen Euro (davon im 3. Quartal: 3,7 Millionen Euro, Vorjahreszeitraum: 13,8 Millionen Euro bzw. 4,6 Millionen Euro). Es ist durch höhere Beratungsaufwendungen und einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds belastet. Die DBAG schließt die ersten drei Quartale 2021/2022 mit einem Konzernergebnis von -78,3 Millionen Euro (davon im 3. Quartal: -42,5 Millionen Euro, Vorjahr: 131,2 Millionen Euro bzw. 58,0 Millionen Euro) ab.
Angesichts dieser Entwicklung hat die DBAG ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 am 15. Juli angepasst. Der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments zum Stichtag 30. September 2022 wird jetzt in einer Spanne von 570 bis 630 Millionen Euro erwartet. Für das Ergebnis aus der Fondsberatung sind für das Gesamtjahr weiterhin zwischen 14 und 16 Millionen Euro geplant. Daraus ergibt sich der Prognose zufolge ein Konzernergebnis 2021/2022 in einer Spanne von -70 bis -85 Millionen Euro. Die Prognose beruht auf den Bewertungsverhältnissen zum 30. Juni 2022.
Die DBAG entwickelt ihr Portfolio kontinuierlich weiter: 23 vereinbarte bzw. vollzogene Unternehmenszukäufe in den ersten neun Monaten unterstreichen die hohe Aktivität. Schwerpunktmäßig betrafen diese Zukäufe die Beteiligungen in IT-Services und Software, Branchen also, die von strukturellem Wachstum gekennzeichnet und nur unterproportional von einer weniger dynamischen Gesamtwirtschaft betroffen sind. Daneben wurde das Portfolio im Neunmonatszeitraum mit sechs Management-Buy-outs und einer neuen Langfristigen Beteiligung erweitert, obwohl die Anzahl der Beteiligungsgelegenheiten im derzeitigen Marktumfeld rückläufig ist und Banken bei Finanzierungen deutlich selektiver vorgehen.
„Unverändert können wir unsere Investitionen häufig im Rahmen bilateraler Verhandlungen strukturieren, und oft sind dabei Familiennachfolgen der Anlass für unsere Beteiligung“, heißt es in der heute veröffentlichten Quartalsmitteilung. Den Herausforderungen aus den schlechteren Rahmenbedingungen stellt sich die DBAG entgegen: „Wir investieren weiter in den Ausbau unseres Teams an unseren Standorten in Frankfurt und in Mailand, und wir arbeiten unverändert an der laufenden Verbesserung unseres Geschäftsmodells“, so Torsten Grede, Sprecher des DBAG-Vorstands; „damit schaffen wir die Kapazitäten, um auch künftig Marktchancen entschlossen wahrnehmen zu können.“