Die DBAG eröffnet ein Büro in Mailand: Vorstandsmitglied Tom Alzin beantwortet Fragen zur Strategie
Die DBAG investiert seit mehr als 50 Jahren ganz überwiegend in Deutschland. Jetzt gründet sie eine Tochtergesellschaft in Italien und eröffnet ein Büro in Mailand. Ist das ein grundsätzlicher Wechsel der Investitionsstrategie?
Nein, das ist es nicht. Es ist vielmehr eine konsequente Weiterentwicklung: Wir haben viel Erfahrung mit Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in bestimmten Sektoren – solche Unternehmen finden wir nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz – und nun auch in Italien.
Warum ein eigenes Büro – in Österreich und in der Schweiz investieren Sie doch auch ohne eine Auslandstochter?
Der Markt in Italien ist deutlich größer, wir wollen dort mehr investieren, als das in den beiden anderen genannten Ländern möglich wäre. Wir haben uns auf den Markteintritt sorgfältig vorbereitet. Wir sind dort schon seit mehreren Jahren aktiv und haben inzwischen ein dichtes Netzwerk. Es gab keine Eile, möglichst schnell Beteiligungen einzugehen. In den vergangenen vier Jahren haben wir uns mit rund einhundert Beteiligungsmöglichkeiten befasst und inzwischen auch zwei Investments tätigen können.
Was will die DBAG in Italien erreichen?
Wir wollen dort ebenso erfolgreich sein wie in der DACH-Region. Uns gefallen die hohe Arbeitsmoral und die Vielfalt mittelständischer Unternehmen in Familienbesitz in genau den Sektoren, die wir sehr gut kennen. Manche dieser Unternehmen kennen wir ja bereits als Wettbewerber aktueller oder ehemaliger Portfoliounternehmen. Die Eröffnung eines eigenen Büros in Mailand ist für uns ein sehr logischer Schritt, um die Chancen, die wir dort sehen, auch auszuschöpfen.
Aber es ist klar: Schwerpunkt unserer Aktivitäten bleibt die DACH-Region. Die Investoren des DBAG Fund VIII haben uns Mittel zugesagt, die zu drei Vierteln in dieser Region investiert werden sollen. Der Italienanteil kann also höchstens 25 Prozent betragen. Das sind, gemessen am Investitionsvolumen des DBAG Fund VIII, rund 300 Millionen Euro Eigenkapital.
Aber sicher treffen Sie dort auf Wettbewerb, oder?
Ja, aber wir haben ein besonderes Profil. Wir glauben, dass wir als führendes deutsches Private-Equity-Unternehmen mit einer ganz besonderen Tradition als Investor in Industrieunternehmen und der Möglichkeit, Türen in der DACH-Region zu öffnen, ein sehr attraktives Angebot machen können. Das hat sich ja bereits bei unseren ersten Transaktionen dort gezeigt.
Folgen nach Italien noch weitere Märkte?
Das ist derzeit nicht geplant. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Aufbau des Büros in Mailand – dort wollen wir in den kommenden Monaten noch zwei Investment-Manager einstellen.