Die DBAG bietet ein breites Spektrum an Eigenkapitalbeteiligungen an. Mit Langfristigen Beteiligungen hat sie ihr Angebot vor zwei Jahren erweitert. Das Interesse im Mittelstand ist groß.
Längere Haltedauer als im Buy-out-Geschäft
Die DBAG ist bei Eigenkapitalfinanzierungen einer der beliebtesten Partner für den deutschen Mittelstand. Über die vergangenen zehn Jahre erreichte die DBAG den höchsten Marktanteil bei deutschen Mittelstands-MBOs und ist damit Marktführer in diesem Segment. Ein wichtiger Erfolgsfaktor – neben weiteren – ist das breite Spektrum an Beteiligungsmöglichkeiten, das die DBAG mittelständischen Unternehmen anbietet. Schon seit vielen Jahren besteht ein großes Interesse aus dem Mittelstand an einem längerfristigen Engagement des Beteiligungspartner. Dies hat uns dazu bewogen, unser Angebot vor zwei Jahren um Langfristige Beteiligungen erweitert. Diese werden ausschließlich mit Mitteln aus der eigenen Bilanz finanziert. Damit entfällt die zeitliche Begrenzung aufgrund der begrenzten Laufzeit der DBAG Fonds. Langfristige Beteiligungen strukturiert die DBAG vornehmlich als Minderheitsbeteiligungen vor allem in Familienunternehmen, zum Beispiel bei Kapitalbedarf im Zusammenhang mit Unternehmenswachstum.
Mit Eigenkapitalbeteiligungen zwischen 15 und 35 Millionen Euro und einer Haltedauer von sieben Jahren oder länger können Unternehmen mit guten Wachstumschancen über einen längeren Zeitraum begleitet und entwickelt werden, als dies üblicherweise durch einen DBAG-Fonds möglich ist. Voraussetzung dafür sind Geschäftsmodelle, die von strukturell wachsenden Endmärkten profitieren, die weitgehend unabhängig von konjunkturellen Nachfrageschwankungen sind.
Vier Akquisitionen in zwei Jahren
Inzwischen zählen vier Langfristige Beteiligungen zum Portfolio der DBAG. Mit einem Investitionsvolumen von 77 Millionen Euro hat das neue Geschäftsfeld bereits eine relevante Größe im Portfolio erreicht. Das entspricht rund 14 Prozent der Anschaffungskosten aller Portfoliounternehmen.
Jüngster Zugang: Im Juli 2022 erwarb die DBAG einen Minderheitsanteil an vhf. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg entwickelt und produziert computergesteuerte Fräsmaschinen, die von Zahnärzten und in Dentallaboren zur Anfertigung von Zahnersatz eingesetzt werden. Neben den Maschinen werden auch die komplette Steuerelektronik, die Software sowie die Fräswerkzeuge von der vhf-Gruppe hergestellt. „Der hohe Anteil an eigener Wertschöpfung in einem strukturell und profitabel wachsenden Markt macht das Investment in dem Wachstumssektor Healthcare gerade im aktuellen Umfeld für uns sehr attraktiv“, erklärt Jannick Hunecke, Mitglied des DBAG-Vorstands.
Auch die vhf-Gruppe freut sich über den neuen Gesellschafter: „Gemeinsam mit der DBAG wollen wir den nächsten Wachstumsschritt gehen“, sagt vhf-Vorstandsvorsitzender und Mitgründer Frank Benzinger. Die Expansion in internationale Märkte soll vorangetrieben werden. Zudem möchte sich der Maschinenbauer für Dentallabore fit für den Kapitalmarkt machen: „Die DBAG verfügt als börsennotierte Gesellschaft und Beteiligungsunternehmen mit viel Kapitalmarkterfahrung über entsprechendes Knowhow, von dem wir als Familienunternehmen profitieren können,“ ergänzt Benzinger.
Ein weiterer Neuzugang im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im Juni 2022 der Datacenterbetreiber Green Datahub. Mit den üblicherweise langfristigen Mietverträgen bieten Rechenzentren gut planbare Erlöse. Zudem nimmt die Nachfrage nach Kapazitäten weiter zu. Green Datahub bietet sogenannte Co-Location-Rechenzentren an, die von Kunden genutzt werden, um ihre Server in einer sicheren Umgebung zu betreiben.
Im Mai 2021 hat die DBAG in R+S investiert. Das Unternehmen aus Fulda ist führend im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung. R+S ist als Komplettanbieter für Elektrotechnik, Energie- und Steuerungstechnik, Heizungen und Lüftungen für Kommunen, das Gesundheitswesen, in der Industrie und im Schiffsbau tätig. Die Neuaufstellung von R+S wird in naher Zukunft abgeschlossen sein. Zum Wachstum sollen auch Unternehmenszukäufe im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie beitragen.
Hausheld war im September 2020 die erste Langfristige Beteiligung. Das Unternehmen aus Mönchengladbach bietet Zählerlösungen für Stromnetzwerke an. Durch die Energiewende entsteht ein hoher Bedarf an Lösungen zur Digitalisierung der Energietechnik. Hausheld bietet entsprechende Mess- und Steuerungssysteme für Stromzähler an und verknüpft Stromerzeuger und -verbraucher über ein intelligentes Netz. Denkbare Einsatzgebiete sind sämtliche strombetriebenen Geräte der Smart Cities wie E-Motoren, Nachtspeicherheizungen oder Straßenbeleuchtungen. Hausheld ist als einer der wenigen Anbieter vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert.
Gute Perspektiven
Im Laufe der kommenden Jahre soll das Portfolio der DBAG an Langfristigen Beteiligungen weiterwachsen. Vorstandssprecher Torsten Grede ist zufrieden mit der bisherigen Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes: „Neben unseren anderen Eigenkapitallösungen können wir Unternehmern, denen eine langfristige Orientierung wichtig ist, nun auch eine entsprechende Beteiligungsmöglichkeit anbieten. Das kommt im Markt gut an.“